DIE GESCHICHTE DES FÄRBENS

Färben ist eine uralte Kunst

Wir lieben es, unsere Umgebung mit Farben zu schmücken – heute wie vor Tausenden von Jahren. Schon früh kannten die Menschen Wege, Textilien einzufärben: In ägyptischen Gräbern fand man etwa 5.000 Jahre alte, mit Indigo (Dunkelblau) und Krapp (Rot) gefärbte Stoffstücke. Funde aus Mitteleuropa belegen, dass hier bereits 3.400 – 2.800 vor Christus Geburt mit heimischen Pflanzen wie Färberwaid (Blau).

Geheime Rezepturen

Unsere Vorfahren gewannen Farbstoffe aus Wurzeln, Blüten, Hölzern, Cochenille-Läusen, Purpurschnecken und Mineralien. Die Herstellung dieser Farbstoffe und das eigentliche Färben waren meist mühevoll. Die frühen Färber standen vor dem Problem, einen Farbstoff dauerhaft an die Faser zu binden, ohne dass er durch Wasser- oder Lichteinfluss ausgebleicht wurde. Dazu mussten sie das Garn oder den Stoff in der Regel beizen. Viele Färber spezialisierten sich daher auf einzelne Farben und hielten ihre Rezepte geheim. Bild: Purpurschnecke (Haustellum brandaris)

Farbe als Zeichen von Macht und Reichtum

Die kostspielige Prozedur des Farbstoffherstellens und Färbens führte dazu, dass Farben zu einem Zeichen der Macht wurden: Purpur, der teuerste Farbstoff aller Zeiten, durfte lange nur von Kaisern, Königen oder Kardinälen getragen werden. Mit einem Zufall begann die völlige Umwälzung der Färbemethoden: Auf der Suche nach einem Malariamittel entdeckte William Perkin 1856 „Mauve“ (Anilinpurpur). Seine Experimente mit Teer-Bestandteilen führten zur Entdeckung des ersten von vielen synthetischen Farbstoffen.

Die bunte Revolution

Die „Demokratisierung“ der Farben begann mit der industriellen Revolution Ende des 19. Jahrhunderts. Seit dieser Zeit entwickeln Wissenschaftler die chemischen Textilfarbstoffe laufend weiter. Heute wird überall auf der Welt fast ausschließlich mit den günstigen, industriell gefertigten Mitteln gefärbt. Die Farbskala moderner Textilfarben ist nahezu unbegrenzt, ihre Farbechtheit ausgezeichnet und die Zeiten des mühevollen Färbens mit Geheimrezepten längst vorbei. Günstig Färben kann heute jeder. Probieren Sie es doch einfach mal selbst aus. simplicol hilft Ihnen gern.

WIE FARBEN WIRKEN

„Die Erfahrung lehrt uns, dass die einzelnen Farben besondere Gemütsstimmungen geben.“ Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832), deutscher Dichter, Naturwissenschaftler und Staatsmann

Bunte Energie

Farben sind Energiestrahlen, die vom menschlichen Körper wahrgenommen werden. Die Farbschwingungen, die auf den menschlichen Körper treffen, lösen über unsere Sinnesorgane im Gehirn unterschiedliche Empfindungen und Reaktionen aus. Abhängig von unseren Erfahrungen werden diese Empfindungen verstärkt oder verändert. Farben haben somit einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unser Lebensgefühl.

Starke Symbolkraft

Ausschlaggebend für die Wirkung der Farben sind die Lichtschwingungen, unsere Erfahrungen, Assoziationen und die im heimischen Kulturkreis gelernte Symbolik. Gelb ist die Farbe der Sonne, des Lichtes: Sie strahlt Heiterkeit und Optimismus aus, dient aber auch als Warnfarbe bei giftigen, explosiven, radioaktiven Stoffen und bei der Ampel. Gelb wirkt geistig anregend. Rot ist die Farbe des Blutes, des Feuers und des Krieges – gleichzeitig steht die Farbe für Liebe und Leidenschaft. Rot wirkt stimulierend auf unsere Stimmung. Blau ist das Meer, der Himmel, die Unendlichkeit. Es ist die Farbe der Götter und steht als Symbol für Reinheit und Schönheit. Blau wirkt beruhigend auf uns. Grün ist die Natur, der Frühling, die Hoffnung und Zufriedenheit. Grün steht symbolisch für Fruchtbarkeit und Wachstum – manchmal auch für Unreife. Eine grüne Umgebung wirkt beruhigend, regenerierend und fördert die Konzentration.

LICHT UND FARBE

„Wenn das Abendrot niedergesunken, keine freudige Farbe mehr spricht.“ Clemens Brentano (1778 – 1842), deutscher Schriftsteller

Auf den Wellen des Lichts

Es war Isaac Newton, der durch Experimente mit Prismen zu grundlegenden Erkenntnissen der Farbentstehung gelangte: Weißes Licht kann in Farben zerlegt werden. Das in der Umwelt vorkommende Licht ist eine Mischung unterschiedlicher Wellenlängen. Der Mensch kann Licht der Wellenlänge zwischen 400 und 700 Nanometer als Farben wahrnehmen. In der Netzhaut des menschlichen Auges befinden sich farbempfindliche Sehzellen (Zapfen). Sie können kurzwelliges, mittelwelliges und langwelliges Licht unterscheiden und leiten diese Informationen an das Gehirn weiter. Hier entsteht dann die eigentliche Farbempfindung.

Kurzwelliges Licht sehen wir als Blau, mittelwelliges als Grün und langwelliges als Rot. Cyan, Gelb und Magenta sind die Grundfarben, aus denen sich alle anderen Farben erzeugen lassen. Weiß setzt sich zu gleichen Anteilen aus Licht dieser drei Farben zusammen. Und wenn keine elektromagnetischen Wellen in unser Auge treffen, dann entsteht die Farbempfindung Schwarz.
Diese fünf verschiedenen Farbempfindungen sind die Eckpfeiler der Farbwahrnehmung, darum nennen wir sie auch Grundfarben.

PRIMÄR-, SEKUNDÄR- UND MISCHFARBEN

„Bunt ist meine Lieblingsfarbe.“ Walter Gropius (1883-1969), amerikanischer Architekt deutscher Herkunft

Das lernt jedes Kind schon im Kindergarten: Aus Gelb, Rot und Blau kann man fast jede Farbe mischen. Später erfährt es, dass es sich bei dem Rot um ein spezielles Rot handelt, nämlich Magenta und dass diese drei Farben Primärfarben genannt werden. Bringt man zwei Primärfarben zusammen, so entstehen daraus Sekundärfarben. Sie werden häufig im Kreis angeordnet:

Auch beim Färben können Sie nach den gleichen Prinzipien Mischfarben erzielen. Sie müssen hier nur eine Faustregel beachten: Die neue Farbe muss dunkler sein als die schon auf dem Stoff befindliche. Und bitte bedenken Sie:

Das Ergebnis bleibt immer eine Überraschung. Einen Eindruck vom möglichen Farbergebnis machen Sie sich mit unserem Farbmischer.

DAS KLEINE 1×1 DER FARBGESTALTUNG

„In meinen Entwürfen geht es um Farbe. Die Liebe zur Farbe, manchmal sogar zu schreienden Farben.“ Oscar de la Renta, (* 22. Juli 1932), spanischer Modemacher

Wer Farben sinnvoll einsetzen will, muss sich zunächst überlegen, was er ausdrücken möchte. So arbeiten Maler, Innenarchitekten, Grafiker – und so können Sie auch beim Färben vorgehen. Als Gestaltungsmittel stehen uns dafür Farbharmonien, Farbkontraste und Farbklänge zur Verfügung. Darüber hinaus ist die Gestaltung mit Farben eine Geschmacksfrage, für die es keine verbindlichen Regeln gibt.

Warme und kalte Farben

Es gibt Farbtöne, die als kalt oder als warm empfunden werden: Die Farben Gelb, Gelborange, Rotorange und Rot empfinden wir als warme Farben. Ein rot gestrichener Raum wird bis zu 4°C wärmer empfunden als ein blauer Raum. Blau, Grün, Grünblau und Blauviolett erscheinen uns als kalte Farben.

Je ungewöhnlicher, desto auffallender

Je ungewöhnlicher Farbzusammenstellungen sind, desto mehr Interesse finden sie. Farben, die sich im Farbkreis gegenüber liegen, werden als Komplementärfarben bezeichnet. Sie haben den höchsten Kontrast zueinander, steigern sich gegenseitig in der Leuchtkraft und wirken dadurch besonders intensiv.

Die Farbfamilien

Als harmonische Farben empfinden wir Farben, die aus einer „Farbfamilie“ stammen. Die Sekundärfarben sind mit den gemeinsamen „Eltern“ – Primärfarben – verwandt. Es gibt drei Farbfamilien:

Rot – Orange – Grün
Gelb – Grün – Blau
Blau – Violett – Rot

Auch Farben mit nur einem gemeinsamen „Elternteil“ wirken auf uns harmonisch, zum Beispiel Grün und Orange, die beide vom Gelb abstammen.

Die Farben des Regenbogens

„Sieh den Regenbogen! Nur wenn der Himmel weint, erblickst Du die Farben im Licht.“ Tào-Shan

Von Sonne und Regen gemalt

Regenbogen entstehen durch die Reflexion der Sonne durch Milliarden von Feuchtigkeitströpfchen in der Luft: Wenn weißes Licht auf einen Regentropfen in der Luft trifft, reflektiert dieser das Licht an seiner Oberfläche. Es spaltet sich auf in unterschiedliche Wellenlängen, die wir als Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett erkennen.

Kinder lieben diese leuchtenden Regenbogenfarben. Heute wissen wir, dass starke Farben sich positiv auf die Entwicklung von Kindern auswirken. Machen Sie Ihren Kindern, Enkeln, Nichten und Neffen eine Freude: setzen Sie mit simplicol Farben schnell und unkompliziert fröhlich-bunte Akzente.

Da haben Sie eine tolle Farbe gefunden!

Wir leiten Sie nun weiter auf unseren Shop Heitmann Hygiene & Care.